Die Prussia-Sammlung im Museum für Vor- und Frühgeschichte Berlin

Prussia: Eine legendäre Geschichte

Die Altertumsgesellschaft Prussia bestand in Königsberg von 1844 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Nach dem Krieg nahm – wenn auch unter veränderten Umständen – die Gesellschaft ihre Arbeit als PRUSSIA, Gesellschaft für Heimatkunde Ost- und Westpreußens erneut auf.

Für die 1844 – im 300. Jubiläumsjahr der Universität in Königsberg – gegründete Altertumsgesellschaft Prussia wurde als weiterführende und wichtigste Aufgabe festgelegt, „sich mit der Erforschung der Geschichte, mit Sammlung der Volkslieder und Sagen Preußens (gemeint ist Altpreußen, weitestgehend das Gebiet zwischen Weichsel und Memel), mit Aufsuchung und Erhaltung der preußischen Altertümer und Kunstwerke jeder Art ..." um die Wahrung der kulturellen Leistungen Preußens zu bemühen.

Damals und bis heute ist es Tradition, dass die Gesellschaft offen ist für alle Interessierten; so waren auch bereits 1844 viele Handwerker, Kaufleute, Künstler und Lehrer anwesend, ebenso wie bekannte Universitätsangehörige und Staatsbedienstete. Auch der spätere Reichstags- und Reichsgerichtspräsident Eduard von Simson und sogar noch einer von Kants Tischgenossen, der Geheime Oberregierungsrat und Universitätskurator Dr. Reusch waren anwesend.

Bereits 1894 gab es ein Netz von Korrespondierenden und Ehrenmitgliedern der Gesellschaft das ganz Europa überzog.
Ein gegenseitiger lebhafter Austausch der Veröffentlichungen fand mit rund hundert Gesellschaften und Bibliotheken statt. Die Arbeit der Gesellschaft war national und international anerkannt. Dabei beschäftigte man sich wahrlich nicht nur mit Archäologie. Aus den Sitzungsberichten und den verschiedenen, zum Teil neugegründeten Abteilungen des Museums geht hervor, dass von Anfang an auch das Interesse an sehr vielen Bereichen der Kultur Ost- und Westpreußens geweckt und gepflegt wurde.

Die 1972 gegründete „neue“ Prussia versucht in erster Linie die Leistungen Altpreußens zu erforschen und zu verbreiten. Dies geschieht vor allem in den thematisch vielgestaltigen, bisher immer gut besuchten Versammlungen, bei denen bis heute der Sitzungsstil und Charakter aus den ersten Jahrzehnten gepflegt wird: ernsthaft, wissenschaftlich streng, vielseitig engagiert und doch ab und an humorvoll - für jeden etwas. Weiterhin wurden im In- und Ausland Ausstellungen in der Öffentlichkeit gezeigt und mit einführenden Vorträgen begleitet.

(Hans-Jörg Froese)


Kontakt:
PRUSSIA, Gesellschaft für Geschichte und Landeskunde Ost- und Westpreußens e.V.
Präsident Hans-Jörg Froese
Phöbener Chausseestraße 10
14542 Werder (Havel)

Internet: PRUSSIA Gesellschaft
Mail:
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